Die Nach­richt, dass deut­sche Auto­fah­rer rund eine Mil­li­ar­de Euro in mut­maß­lich betrü­ge­ri­sche Kli­ma­schutz­pro­jek­te in Chi­na inves­tiert haben, schlägt hohe Wel­len. Im Zen­trum des Skan­dals steht die grü­ne Bun­des­um­welt­mi­nis­te­rin Stef­fi Lem­ke, die sich nun mit dem Vor­wurf kon­fron­tiert sieht, eines der größ­ten Umwelt­de­ba­kel der Bun­des­re­pu­blik nicht recht­zei­tig erkannt und gestoppt zu haben. Der Fall wirft ein schar­fes Licht auf die Feh­ler und Schwä­chen einer ideo­lo­gisch über­la­de­nen Umwelt­po­li­tik, die offen­bar blind für prak­ti­sche Rea­li­tä­ten ist.

Betrug in großem Stil – und keiner schaut hin

Das Umwelt­bun­des­amt (UBA) stuft 45 von 66 „Upstream Emis­si­on Reduction“-Projekte in Chi­na als betrugs­ver­däch­tig ein – eine erschre­cken­de Quo­te von fast 70 Pro­zent. Die Gene­ral­staats­an­walt­schaft Ber­lin ermit­telt gegen 17 Per­so­nen, dar­un­ter Prüf­ge­sell­schaf­ten, die die­se Pro­jek­te zer­ti­fi­ziert haben. Die Dimen­si­on des Skan­dals beschreibt UBA-Prä­si­dent Dirk Mess­ner selbst als „Super­gau“. Doch war­um wur­de die­ses „kom­plett feh­ler­an­fäl­li­ge Sys­tem“, wie Lem­ke es inzwi­schen nennt, nicht frü­her gestoppt?

Statt­des­sen zahl­ten deut­sche Auto­fah­rer, die ohne­hin durch stei­gen­de Kraft­stoff­prei­se und Kli­ma­steu­ern belas­tet sind, gewal­ti­ge Sum­men für Pro­jek­te, die in Wahr­heit wenig oder gar nichts für den Kli­ma­schutz bewirk­ten. Die Ver­ant­wor­tung wird dabei von der Minis­te­rin weit von sich gescho­ben. Sie ver­weist auf die Vor­gän­ger­re­gie­rung, obwohl ihre Par­tei seit Jah­ren die ent­schei­den­den Umwelt­res­sorts führt. Dies wirkt nicht nur wie eine schwa­che Aus­re­de, son­dern zeigt auch ein fun­da­men­ta­les Führungsversagen.

Ideologie statt Kontrolle

Die Grü­nen insze­nie­ren sich als Vor­rei­ter des Kli­ma­schut­zes, doch die­ser Skan­dal offen­bart die Kehr­sei­te ihrer Poli­tik: eine ideo­lo­gi­sche Fixie­rung auf heh­re Zie­le, die von der Rea­li­tät ent­kop­pelt ist. Kon­troll­me­cha­nis­men? Fehl­an­zei­ge. Prak­ti­ka­ble Lösun­gen? Ver­nach­läs­sigt zuguns­ten sym­bo­li­scher Pro­jek­te. Die­se Schwä­che hat dazu geführt, dass das Geld deut­scher Auto­fah­rer in dubio­se Kanä­le floss, wäh­rend die ver­spro­che­nen CO₂-Reduk­tio­nen ausblieben.

Stef­fi Lem­ke hät­te als Umwelt­mi­nis­te­rin längst die Kon­trol­le über­neh­men und die Pro­jek­te kri­tisch prü­fen müs­sen. Statt­des­sen wur­de die Ver­ant­wor­tung von ihr ledig­lich nach unten dele­giert – an Behör­den wie das Umwelt­bun­des­amt, das eben­falls ver­sag­te. Der Vor­wurf der Oppo­si­ti­on, dass Lem­ke die Auf­klä­rung nicht zur Chef­sa­che gemacht hat, ist daher mehr als berechtigt.

Grüne Umweltpolitik am Scheideweg

Die­ser Skan­dal zeigt exem­pla­risch, wie ris­kant es ist, Umwelt­po­li­tik auf einer rein ideo­lo­gi­schen Basis zu betrei­ben. Pro­jek­te wie die „Upstream Emis­si­on Reduction“-Initiativen in Chi­na klin­gen auf dem Papier gut, ent­pup­pen sich aber als kaum kon­trol­lier­ba­re Maß­nah­men, die den Ver­dacht auf Miss­brauch nahe­zu ein­la­den. Solan­ge die Grü­nen nicht bereit sind, ihre Poli­tik stär­ker an prag­ma­ti­schen Maß­stä­ben zu ori­en­tie­ren, wird ihr Ansatz immer wie­der in sol­che Kri­sen führen.

Stef­fi Lem­ke hat als Umwelt­mi­nis­te­rin nicht nur ver­sagt, son­dern durch ihre Untä­tig­keit dazu bei­getra­gen, das Ver­trau­en in den Kli­ma­schutz nach­hal­tig zu beschä­di­gen. Wer die Ver­ant­wor­tung stets bei ande­ren sucht, wird sei­ner Füh­rungs­rol­le nicht gerecht – und ver­spielt die Chan­ce, glaub­wür­di­ge Lösun­gen für die drän­gends­ten Pro­ble­me unse­rer Zeit zu bie­ten. Der grü­ne Anspruch, den Kli­ma­schutz zu revo­lu­tio­nie­ren, ist unter die­sen Umstän­den nicht mehr als ein hoh­les Versprechen.

Inter­es­sant:
“Bei einer von der AfD-Frak­ti­on bean­trag­ten Aktu­el­len Stun­de mit dem Titel „Deut­sche Auto­fah­rer schüt­zen – Mut­maß­li­chen Kli­ma­be­trug in Chi­na been­den“ am Frei­tag, 14. Juni 2024, haben AfD und Uni­on dem Bun­des­um­welt­amt (UBA) und dem zustän­di­gen Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Umwelt, Natur­schutz, nuklea­re Sicher­heit und Ver­brau­cher­schutz (BMUV) vor­ge­wor­fen, zu spät auf Betrugs­vor­wür­fe im Zusam­men­hang mit vor­ge­täusch­ten UER-Kli­ma­schutz­pro­jek­ten in Chi­na reagiert zu haben. Dadurch sei ein Mil­li­ar­den­scha­den ent­stan­den, hieß es.” Quel­le: https://is.gd/lKkI5i

Hier sind die Rede­bei­trä­ge von Kars­ten Hil­se (AfD)Dani­el Rin­kert (SPD /​Rhein-Kreis Neuss) und von Tes­sa Gan­se­rer (Grü­ne) interessant.

Anse­hen und eige­ne Mei­nung bilden.

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