Ein Phänomen breitet sich in der politischen Landschaft Deutschlands aus: Etablierte Parteien und Medien scheinen zunehmend eine gemeinsame Front gegen demokratische Parteien und unabhängige Berichterstattung zu bilden. Diese programmatische Einheitlichkeit wirft ein Schlaglicht auf eine neue Art der Angst, genannt „Demophobie“ – die Angst der Regierenden vor dem Volk, dem „demos” in der griechischen Sprache.
Um diese Angst zu verbergen, setzen die politischen und medialen “Eliten” auf eine Taktik der Einschüchterung, genannt “Phobokratie”. Dabei wird mit Ängsten regiert, sei es die Angst vor dem Klimawandel, dem Coronavirus oder gar einem angeblichen Rechtsruck in Deutschland. Am Sonntag, dem 25. Juni, schienen alle Augen besorgt und mit Schnappatmung nach Sonneberg zur außer turnusmäßigen Landratswahl zu schauen.
Diese Demophobie nimmt zunehmend irrationale und teils hysterische Züge an. Der Aufstieg der AfD auf 20 Prozent in den Umfragen hat bei den etablierten Parteien, den Medien, den immer gleichen Politologen und sogar beim obersten Verfassungsschützer Haldenwang bereits einige Sicherungen durchbrennen lassen. Und nun scheint in Sonneberg die Wiedergeburt Hitlers stattgefunden zu haben.
Der AfD-Kandidat Robert Sesselmann gewinnt dort die Landratswahl gegen den CDU-Kandidaten Jürgen Köpper, der von den etablierten Parteien unterstützt wurde. Vor der Stichwahl hatte der Links-Ministerpräsident von Thüringen, Bodo Ramelow, für eine höhere Wahlbeteiligung geworben, in der Hoffnung, dem AfD-Kandidaten zu schaden. Doch seine Pläne gingen nach hinten los.
Dennoch werden die Erfolge des ersten deutschen AfD-Landrats nicht endlos anhalten. Sonneberg ist ein kleiner Landkreis, der unmittelbar an der Grenze zu Bayern liegt. Der neue Landrat wird von einem Kreisrat, der ihn in seiner Funktion als oberster Verwaltungschef des Landratsamtes erheblich einschränkt, genau beobachtet – insbesondere in Haushaltsfragen.
In Sonneberg gibt es 40 Sitze im Kreisrat, die wie folgt verteilt sind: CDU 10, AfD 9, Linkspartei 8, PRO LK SON 5, FDP 2, SPD 3, GRÜNE 2, fraktionslos 1. Um sicherzustellen, dass Sonneberg nicht in einen Dämmerschlaf verfällt, müssen Kreisrat und Landrat zusammenarbeiten. Ohne diese Zusammenarbeit wird in Sonneberg nichts vorangehen.
Trotzdem herrscht bei den etablierten Parteien Panik. Ausreden machen die Runde. Man behauptet, der AfD-Kandidat habe mit Themen gewonnen, mit denen er nichts zu tun habe, wie Heizungen und Zuwanderung. Doch natürlich haben Kommunen mit solchen Themen zu tun. Denn gemäß den Plänen der Ampelkoalition sollen die Kommunen ein Register über Heizungsarten führen und sie tragen die Folgen offener Grenzen.
Der neue Landrat in Sonneberg ist nun gewählt. Es gibt keine politische Fee wie Anfang 2020, als eine solche aus Südafrika per Telefon die reguläre Wahl des FDP-Manns Kemmerich zum Thüringer Ministerpräsidenten mit AfD-Stimmen „unverzeihlich“ nannte und eine Wiederholung forderte. Diese Fee ist längst nicht mehr im Amt und wurde vom Bundesverfassungsgericht für ihr Eingreifen gerügt.
Der Landkreis Sonneberg, so klein er auch sein mag, sollte den Etablierten endlich zeigen, dass die Beschimpfung der Wähler und das Einkerkern von AfD-Wählern (von denen viele ehemalige CDU-Wähler sind) hinter „Brandmauern“ das genaue Gegenteil dessen bewirken, was beabsichtigt ist. Indem man potenziell jeden fünften Wähler bundesweit und vielleicht sogar jeden dritten ostdeutschen Wähler als „Nazi“ abstempelt, spaltet man die Gesellschaft und lässt das Potenzial der AfD weiter wachsen. Es ist an der Zeit, der Phobokratie und Demophobie ein Ende zu setzen.