Meer­busch-Oste­rath - Dank des beharr­li­chen Drän­gens der Stadt Meer­busch, des Pro­tests der Bür­ger und des Ein­sat­zes des Rhein-Krei­ses Neuss kön­nen die Bau­ar­bei­ten an der Bahn­un­ter­füh­rung in Oste­rath im Mai 2024 wei­ter­ge­hen. Um dies zu ermög­li­chen, wird der Bahn­ver­kehr durch Oste­rath für zehn Wochen unterbrochen.

Dies wur­de Bür­ger­meis­ter Chris­ti­an Bom­mers und Land­rat Hans-Jür­gen Pet­rausch­ke von der Deut­schen Bahn (DB) mit­ge­teilt. Wer­ner Lüb­ber­ink, Kon­zern­be­voll­mäch­tig­ter der Deut­schen Bahn für NRW, erklär­te: „Nach umfang­reichs­ten Prü­fun­gen, Bewer­tun­gen und Abstim­mun­gen ist es uns gelun­gen, eine mög­li­che zehn­wö­chi­ge Sperr­pau­se für die Fort­set­zung der Arbei­ten ein­zu­pla­nen und anzumelden.“

Sowohl Bom­mers als auch Pet­rausch­ke hat­ten seit der Ankün­di­gung des Bau­stopps im Novem­ber 2021 wie­der­holt Kon­takt mit dem Kon­zern­be­voll­mäch­tig­ten Wer­ner Lüb­ber­ink auf­ge­nom­men. Auch der dama­li­ge Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­ter Scheu­er und NRW-Ver­kehrs­mi­nis­te­rin Ina Bran­des erhiel­ten Pro­test­schrei­ben aus dem Meer­bu­scher Rat­haus. Spä­ter wand­te sich Bom­mers an die Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Ans­gar Heve­ling (CDU), Otto Fri­cke (FDP) und Bernd Reu­ther (FDP) und bat um Ver­mitt­lung. Reu­ther ist ver­kehrs­po­li­ti­scher Spre­cher sei­ner Frak­ti­on und Mit­glied im Auf­sichts­rat der Deut­schen Bahn. Bom­mers beton­te: „Es konn­te ein­fach nicht sein, dass ein sol­ches Jahr­hun­dert­pro­jekt, das für die wei­te­re städ­te­bau­li­che Ent­wick­lung unse­res Stadt­teils Oste­rath von zen­tra­ler Bedeu­tung ist, ohne jede zeit­li­che Per­spek­ti­ve zum Still­stand kam.“

Auch die Deut­sche Bahn zeigt nun offen­bar Erleich­te­rung. Laut ihrer Aus­sa­ge ist jetzt klar, dass alle benö­tig­ten Gewer­ke wie Bau­fir­men für Brü­cken- und Ober­lei­tungs­ar­bei­ten sowie Bau­über­wa­chung ver­füg­bar sind. Damit kön­nen die Arbei­ten vom 8. Mai bis 16. Juli 2024 fort­ge­setzt wer­den. Sobald die Über­füh­rung der Glei­se abge­schlos­sen ist, kön­nen die Arbei­ten an den Stra­ßen, Wegen und dem unter den Glei­sen lie­gen­den Kreis­ver­kehr fort­ge­setzt werden.

Die Suche nach Sperr­pau­sen, also nach einem Zeit­fens­ter, in dem die Stre­cken­ver­bin­dun­gen voll­stän­dig aus dem Netz genom­men wer­den kön­nen, gestal­tet sich laut Bahn äußerst anspruchs­voll, da jede Unter­bre­chung direk­te und indi­rek­te Aus­wir­kun­gen auf den Schie­nen­ver­kehr und auf ande­re Bau­stel­len der DB in NRW und deutsch­land­weit hat. Die Suche nach einer Lösung für Oste­rath habe des­halb in wöchent­li­chen Exper­ten­run­den „höchs­te Prio­ri­tät“ gehabt.

Beson­ders die Tat­sa­che, dass die Stre­cke zwi­schen den Eisen­bahn­kno­ten Kre­feld, Neuss und Düs­sel­dorf eine der wich­tigs­ten Umlei­tungs­stre­cken für den Güter- und Per­so­nen­ver­kehr in der Metro­pol-Regi­on Rhein-Ruhr ist, habe es nahe­zu unmög­lich gemacht, eine zehn­wö­chi­ge Sperr­pau­se kurz­fris­tig umzu­set­zen. Die Bahn betont: „Die Ent­schei­dung für Meer­busch-Oste­rath konn­ten wir daher nicht vor­schnell und unab­ge­stimmt tref­fen. Die Ent­schei­dung ist uns nicht leichtgefallen.“

Die neue Sperr­pau­se fällt teil­wei­se mit der Fuß­ball-Euro­pa­meis­ter­schaft 2024 in Deutsch­land zusam­men, bei der vier Spiel­stät­ten in NRW geplant sind. Wäh­rend der EM besteht ein grund­sätz­li­ches Bau­ver­bot auf den Zulauf- und Umlei­tungs­stre­cken zu den Spiel­or­ten. Die­ses Ver­bot wur­de „aus­nahms­wei­se aus­ge­setzt“, auf­grund der Wich­tig­keit der Maß­nah­men in Meerbusch-Osterath.

Die Bahn schließt Rest­ri­si­ken für den aktu­el­len Zeit­plan nicht voll­stän­dig aus: „Bei Ein­pla­nung und Durch­füh­rung von Infra­struk­tur­pro­jek­ten besteht immer ein gewis­ses Rest­ri­si­ko, dass geplan­te Maß­nah­men auf­grund von kurz­fris­ti­gen Ereig­nis­sen (bspw. Hava­rien, Ver­zö­ge­run­gen bei ande­ren Pro­jek­ten, etc.) doch nicht wie geplant statt­fin­den können.“

Die Deut­sche Bahn ist sich jedoch der ele­men­ta­ren Bedeu­tung der Fort­set­zung der Maß­nah­men in Meer­busch-Oste­rath bewusst und ver­spricht, alle Anstren­gun­gen zu unter­neh­men, um die aus­ste­hen­den Bau­ar­bei­ten wie geplant von Mai bis Juli 2024 durchzuführen.

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