Die Ein­füh­rung von Smart Metern in pri­va­ten Haus­hal­ten wird von Ener­gie­un­ter­neh­men und Regie­run­gen als tech­no­lo­gi­scher Fort­schritt geprie­sen. Die­se intel­li­gen­ten Mess­ge­rä­te sol­len den Ener­gie­ver­brauch trans­pa­ren­ter machen und dabei hel­fen, Ener­gie effi­zi­en­ter zu nut­zen. Doch ein genaue­rer Blick offen­bart: Die ver­meint­li­chen Vor­tei­le ste­hen in kei­nem Ver­hält­nis zu den mas­si­ven Gefah­ren, die mit der Ein­füh­rung die­ser Gerä­te ein­her­ge­hen – ins­be­son­de­re der umfas­sen­den Überwachung.

Smart Meter zeich­nen den Ener­gie­ver­brauch eines Haus­halts in Echt­zeit auf. Dies erlaubt es, detail­lier­te Pro­fi­le über das Ver­hal­ten der Bewoh­ner zu erstel­len. Ener­gie­un­ter­neh­men – und poten­zi­ell auch ande­re Drit­te – könn­ten erken­nen, wann die Bewoh­ner zu Hau­se sind, wann sie schla­fen oder wel­che Gerä­te sie nut­zen. Der­ar­ti­ge Daten machen jeden Haus­halt trans­pa­rent und stel­len eine mas­si­ve Ver­let­zung der Pri­vat­sphä­re dar.

Die­se Über­wa­chungs­in­fra­struk­tur könn­te zu einer schlei­chen­den Nor­ma­li­sie­rung füh­ren, in der per­sön­li­che Frei­hei­ten immer wei­ter ein­ge­schränkt wer­den. Durch den Zwang zum Ein­bau, der in vie­len Län­dern bereits besteht oder geplant ist, ver­lie­ren Ver­brau­cher die Kon­trol­le über ihre eige­nen Daten.

Die gesam­mel­ten Daten bie­ten auch für Kri­mi­nel­le eine attrak­ti­ve Angriffs­flä­che. Wenn Hacker Zugriff auf die Daten eines Smart Meters erhal­ten, könn­ten sie prä­zi­se fest­stel­len, wann ein Haus­halt unbe­wohnt ist, was Ein­bre­chern in die Hän­de spielt. Außer­dem könn­ten die Ver­brauchs­da­ten ver­kauft oder mani­pu­liert wer­den, um Abrech­nun­gen zu ver­än­dern oder Bewoh­ner zu schädigen.

Beson­ders besorg­nis­er­re­gend ist die Mög­lich­keit, dass staat­li­che Insti­tu­tio­nen die Daten zur Über­wa­chung der Bevöl­ke­rung nut­zen könn­ten. Was zunächst als tech­ni­scher Fort­schritt ver­kauft wird, könn­te zu einem Über­wa­chungs­staat füh­ren, in dem jeder Schritt eines Bür­gers nach­voll­zieh­bar wird.

Die digi­ta­le Ver­net­zung von Smart Metern macht sie anfäl­lig für Cyber­an­grif­fe. Angrei­fer könnten:

  • Strom­ver­sor­gung lahm­le­gen: Ein geziel­ter Angriff auf die Infra­struk­tur könn­te nicht nur ein­zel­ne Haus­hal­te, son­dern gan­ze Stadt­tei­le oder Regio­nen betreffen.
  • Daten­miss­brauch: Die erfass­ten Infor­ma­tio­nen könn­ten an Wer­be­trei­ben­de ver­kauft oder für betrü­ge­ri­sche Zwe­cke genutzt werden.
  • Diens­te blo­ckie­ren: Hacker könn­ten Strom­ab­schal­tun­gen erzwin­gen, um Löse­geld zu erpressen.

Die Ein­füh­rung von Smart Metern macht Haus­hal­te somit abhän­gig von einer siche­ren und feh­ler­frei­en digi­ta­len Infra­struk­tur – eine Garan­tie, die es nicht gibt.

Befür­wor­ter argu­men­tie­ren, dass Smart Meter zu Ein­spa­run­gen füh­ren kön­nen, doch dies ist in der Pra­xis kaum der Fall. Vie­le Ver­brau­cher berich­ten, dass die Ein­spa­run­gen durch die zusätz­li­che Trans­pa­renz mini­mal sind und die hohen Instal­la­ti­ons- und Betriebs­kos­ten nicht recht­fer­ti­gen. Zudem wer­den dyna­mi­sche Strom­ta­ri­fe, die mit Smart Metern häu­fig ein­her­ge­hen, ins­be­son­de­re Haus­hal­te mit nied­ri­gem Ein­kom­men belas­ten, da die­se meist weni­ger fle­xi­bel auf Preis­schwan­kun­gen reagie­ren können.

Der erzwun­ge­ne Ein­satz von Smart Metern lässt dem Ver­brau­cher kei­ne Wahl – und bringt kei­ner­lei Vor­tei­le, wäh­rend die Risi­ken unver­hält­nis­mä­ßig groß sind.

Smart Meter sind kei­ne harm­lo­sen Hel­fer im Haus­halt, son­dern ein wei­te­rer Schritt in Rich­tung tota­ler Über­wa­chung. Sie schaf­fen ein Sys­tem, in dem pri­va­te Daten ohne kla­re Ein­wil­li­gung erho­ben und poten­zi­ell miss­braucht wer­den kön­nen. Die ver­spro­che­nen Vor­tei­le wie Ein­spa­run­gen oder Effi­zi­enz­stei­ge­run­gen sind ent­we­der mar­gi­nal oder illu­so­risch, wäh­rend die Gefah­ren für Daten­schutz, Sicher­heit und per­sön­li­che Frei­hei­ten real und gra­vie­rend sind.

Die Ein­füh­rung von Smart Metern ist ein kla­rer Schritt in die fal­sche Rich­tung. Statt Ver­brau­cher zu ent­las­ten, schaf­fen sie ein Kli­ma der Kon­trol­le und Über­wa­chung. Es ist an der Zeit, den Aus­bau die­ser Tech­no­lo­gie kri­tisch zu hin­ter­fra­gen und den Schutz der Pri­vat­sphä­re vor ver­meint­li­chem Fort­schritt zu stellen.

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