In Zeiten des digitalen Wandels nimmt das Bargeld zunehmend an Bedeutung ab. Kontaktloses Bezahlen, Online-Banking und Kryptowährungen gewinnen im Zahlungsverkehr zunehmend an Bedeutung. Allerdings wird dabei oft vergessen, dass Bargeld weit mehr als nur ein Zahlungsmittel ist. Es ist ein Symbol für Freiheit, Selbstbestimmung und finanzielle Sicherheit.
Anonymität als entscheidender Vorteil
Bargeld ermöglicht anonyme Transaktionen. In einer Zeit, in der Daten das neue Gold sind, ist dies ein unschätzbarer Vorteil. Jede digitale Zahlung, sei es per Kartenzahlung, Überweisung oder mobilem Zahlungsdienst, hinterlässt Spuren. Dies ermöglicht Banken, Unternehmen und staatlichen Institutionen, das Kaufverhalten von Bürgern zu überwachen und zu analysieren.
Ein vollständig bargeldloses System birgt die Gefahr, dass der Staat oder private Unternehmen umfassende Einblicke in die persönlichen Finanzen der Menschen erhalten. In autoritären Regimen ist dies bereits Realität: Dort wird die digitale Zahlungsüberwachung genutzt, um unerwünschtes Verhalten zu sanktionieren. Bargeld hingegen schützt vor solcher Kontrolle und garantiert die Freiheit, Geld zu verwenden, ohne sich rechtfertigen zu müssen.
Schutz vor wirtschaftlicher und technischer Abhängigkeit
Ein weiteres Argument für Bargeld ist seine Unabhängigkeit von technischen Systemen. Während digitale Zahlungssysteme von funktionierenden Servern, stabilen Internetverbindungen und der Zustimmung von Banken oder Zahlungsdienstleistern abhängen, kann Bargeld jederzeit genutzt werden.
Störungen in der digitalen Infrastruktur, sei es durch Cyberangriffe, technische Ausfälle oder politische Sanktionen, können das bargeldlose Bezahlen unmöglich machen. In Krisenzeiten, etwa bei Naturkatastrophen oder großflächigen Stromausfällen, hat sich Bargeld als verlässliches Mittel erwiesen, um weiterhin Waren und Dienstleistungen zu erwerben.
Zudem verhindert Bargeld eine totale Abhängigkeit von Banken. In einem bargeldlosen System wäre jeder Bürger gezwungen, sein Geld auf Konten zu hinterlegen und wäre damit den Gebühren, Negativzinsen oder potenziellen Bankenpleiten ausgeliefert.
Sicherheit vor Enteignung und Negativzinsen
Die zunehmende Digitalisierung des Zahlungsverkehrs birgt die Gefahr wirtschaftspolitischer Eingriffe. Einige Zentralbanken diskutieren bereits über die Einführung von Negativzinsen für Girokonten. In einem rein bargeldlosen System könnten Regierungen oder Banken Bürger sogar dazu zwingen, ihr Geld auszugeben, um die Wirtschaft künstlich anzukurbeln.
Bargeld schützt Sie vor diesen und anderen wirtschaftspolitischen Eingriffen. Wer sein Vermögen in bar hält, bleibt unabhängig von den geldpolitischen Entscheidungen der Banken und Zentralbanken. Bargeld ist somit ein Instrument zur Wahrung der finanziellen Souveränität jedes Einzelnen und zur Verhinderung einer schleichenden Enteignung.
Ein Argument, das häufig vorgebracht wird, ist die Kriminalitätsbekämpfung.
Häufig wird argumentiert, dass Bargeld Kriminalität, Steuerhinterziehung und Geldwäsche begünstigt. Studien zeigen jedoch, dass auch digitale Zahlungswege für illegale Geschäfte genutzt werden – teilweise sogar in größerem Umfang. Kriminelle Netzwerke nutzen bereits seit längerem Kryptowährungen, Offshore-Konten und komplexe Finanztransaktionen, die deutlich schwerer zu verfolgen sind als Bargeldbewegungen.
Eine Einschränkung oder gar Abschaffung von Bargeld würde daher in erster Linie den normalen Bürger und nicht die organisierte Kriminalität treffen. Vielmehr wird die Kontrolle über den Zahlungsverkehr ausgeweitet.
Das Fazit lautet: Wer Bargeld nutzt, schützt seine Freiheit.
Bargeld ist ein fundamentales Mittel in einer freien und demokratischen Gesellschaft. Es garantiert Anonymität, schützt vor wirtschaftlicher Überwachung und sichert finanzielle Unabhängigkeit.
Eine schrittweise Abschaffung des Bargelds mag aus Sicht von Banken und Regierungen attraktiv erscheinen, für den Bürger bedeutet sie jedoch einen erheblichen Verlust an Freiheit und Sicherheit. Deshalb ist es wichtig, das Bargeld aktiv zu nutzen und sich für dessen Erhalt einzusetzen. Denn nur wer heute noch mit Bargeld zahlen kann, bleibt morgen Herr über sein eigenes Geld.